Als wahre Geburtsstunde der Renault Werke gilt der Weihnachtsabend 1898:
An diesem Tag war Louis Renault mit seinem in einem Schuppen in Boulogne-Billancourt selbst zusammengebauten hölzernen Automobil in Paris unterwegs. Er erhielt noch am gleichen Abend zwölf Aufträge zum Nachbau seines ersten Automobils, dem später als Modell A bezeichneten Typs.
Offiziell wurde das Unternehmen der Gebrüder Renault (Société Renault Frères) von Louis, Fernand (1865–1909) und Marcel Renault (1872–1903) am 25. Februar 1899 offiziell gegründet.
Louis Renault leitete das Unternehmen nach dem Tod seiner Brüder, bis er im Oktober 1944 verstarb.
Neben der Leitung war er weiterhin als Techniker tätig. Dies führte über die Jahre zu zahlreichen Patenten, die die automobile Welt weiter brachten. Beispielhaft seien hier die Kardanwelle, die einschraubbare Zündkerze oder der Turbokompressor (Turbolader) genannt, ebenso der Sicherheitsgurt, der erste V8-Motor für ein Flugzeug und die Trommelbremse.
Die Entwicklung des Familienunternehmens schritt schnell voran, so beschäftigte Renault um 1900 schon über 100 Mitarbeiter. Den Durchbruch zum großen Industriekonzern schaffte Renault im Jahr 1906, als ein Pariser Taxiunternehmen 250 Taxis bei Renault bestellte.
Hierzulande wird die Marke Renault stets mit Kleinwagen wie dem legendären R4 oder dem Twingo in Verbindung gebracht. Dabei wird oft übersehen, dass Sebastian Vettel seine vier Formel-1-WM-Titel mit Renault-Motoren erreicht hat. Und dass Renault mit elf Konstrukteurstiteln in 35 Jahren erfolgreicher war als jede andere Marke.
Autos zum Leben, lautete jahrelang der Renault-Slogan. Und Praxis-orientierte Modelle wie Twingo, Clio oder Kangoo zeigen, dass dieses Motto auch heute noch gilt. Aber auch die hochwertigeren Modellreihen wie Mégane oder Laguna behaupten sich im harten Alltag. Beide sind auch als elegante Coupés lieferbar oder als heißer GT. Abgesehen davon läuft Renault nicht Trends hinterher, sondern setzt sie.
Das war 1984 mit dem ersten Espace so, der als luxuriöser Van in zwei Radständen noch heute das Programm schmückt und setzte sich ab 1996 beim Scénic fort. Dessen neueste Ausführung nennt sich Xmod und schlägt die Brücke zu den gerade angesagten SUVs. Obwohl Renault auch dort gut aufgestellt ist: Captur und Koleos gehören zu den attraktivsten Angeboten. Und falls der Platz mal knapp werden sollte – Trafic und Master gibt es auch in komfortablen Pkw-Ausführungen.
Renault ist seit der strategischen Allianz zwischen Renault und Nissan im Frühjahr 1999 einer der größten Automobilhersteller der Welt. Weltweit arbeiten über 121.000 Mitarbeiter bei Renault und produzierten im Jahr 2013 rund 467.000 Fahrzeuge. Es ist mit großem Abstand die stärkste ausländische Automobilmarke in Deutschland und hält einen Marktanteil von 7,4 Prozent (2013) bei den Pkw und den leichten Nutzfahrzeugen.
Übrigens ist Renault auch derzeit größter Anbieter von Elektrofahrzeugen: Twizy, Zoe, Influence und Kangoo sind mit Batterieantrieb zu haben.
Seit 2011 bringt Renault verschiedene Elektrowagen (Z.E. = Zero Emission) auf den Markt. Als erstes starteten im Oktober 2011 in Deutschland der Lieferwagen Kangoo Rapid Z.E. und der Stufenheckwagen Fluence Z.E., Anfang 2012 gefolgt von dem Zweisitzer Twizy und dem Kleinwagen ZOE. Die Motoren für den Kangoo und den Fluence werden von der deutschen Firma Continental in Gifhorn produziert und liefern bis zu 70 kW[. Die Motoren kommen ohne seltene Erden aus. Neben der Möglichkeit die Antriebsbatterien konventionell über das Stromnetz aufzuladen, plant Renault den Einsatz eines sogenannten Quickdrop-Systems, bei dem innerhalb von 3 Minuten entleerte Batterien gegen volle Batterien getauscht werden können.